Anzeige
Manche Menschen scheinen Unglück und Schwierigkeiten geradezu anzuziehen. Neue Studien lenken das Augenmerk von Ärzten und Psychologen inzwischen auf ein eigenartiges Phänomen: Gerade bei Unfallverursachern und bei Verletzten in Notaufnahmen finden sich überproportional viele Personen, die bei näherem Hinsehen unter ADHS leiden, einem Aufmerksamkeits-Defizit Syndrom. Und es zeigt sich, wie deutlich eine entsprechende medikamentöse Therapie mit Methylphenidat (MPH) risikosenkend wirken kann.
ADHS bei Erwachsenen greift tief in das Leben ein. Eine der erfahrensten ADHS-Expertinnen, die Psychiaterin und Psychotherapeutin Dr. med. Jana Engel aus Riedstadt bei Darmstadt, betont die Tragweite: „Wir wissen inzwischen, dass ADHS-Erkrankte viermal so häufig in Verkehrsunfälle verwickelt sind, dass sie schneller, riskanter sowie wesentlich impulsiver und aggressiver fahren. Und dass auch das Risiko für Alkohol- oder Drogeneinfluss steigt.“
Doch nicht nur im Straßenverkehr steigt das Unfallrisiko. Forschende der Universitätsklinik Frankfurt/M. untersuchten den Anteil ADHS-Betroffener an Patienten der Notaufnahme. Unter den Verletzten waren etwa 8% ADHS-Erkrankte, deren Unfälle sich bei Sport, im Haus oder im Straßenverkehr auf Selbstüberschätzung, Ablenkung oder auf ein „in Gedanken sein“ zurückführen ließen. Damit sind sie drei- bis viermal stärker gefährdet, als nicht erkrankte. Zusätzlich befanden sich diese Patienten nicht selten zum wiederholte Mal in ärztlicher Behandlung. Viele Betroffene hatten sich schon mehrfach verletzt und gehörten zu einem risikobereiten Personenkreis. Vereinfacht gesagt führen ADHS Patienten ein Leben mit erhöhtem Risiko.
Fehlende Versorgung, späte Diagnose
Das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Krankheit wächst in der Gesellschaft und vielfach auch unter Ärzten nur langsam. Dabei liegt inzwischen sogar ein einfacher, von der WHO entwickelter Selbsttest vor, mit dessen Hilfe sich eine erste Risikoeinschätzung vornehmen lässt. Der Weg zu einem Therapeuten ist dann bei einem vorliegenden Verdacht die einzig richtige Entscheidung. Denn ADHS lässt sich durch eine Behandlung mit Methylphenidat (MPH) und einer gegebenenfalls begleitenden Psychotherapie vielfach erfolgversprechend therapieren. Dies eröffnet für die Erkrankten einen Weg, ihr Leben endlich besser in den Griff zu bekommen. „Als hätte jemand einen Vorhang beiseite gezogen“, so beschreiben viele zufriedene Patienten ihre Gefühle nach Therapiebeginn. Kein Grund also, sich mit einem Leben im Risikobereich abzufinden, zumal die Therapie auch gut für eine langfristige Behandlung geeignet ist.
Den Selbsttest finden Sie unter
www.adhs-ratgeber.com